Begleitung auf dem letzten Weg – Ricam Hospiz gGmbH

Menschen, die schwer und unheilbar krank sind, zu begleiten, zu unterstützen, zu betreuen und auch ihren Familien zu helfen – dem hat sich die Ricam Hospiz gGmbH verschrieben. Dafür unterhält sie den ambulanten Hospizdienst DELPHIN, zwei stationäre Hospize und ein Tageshospiz.
In den beiden stationären Hospizen, von denen sich eines in der Delbrückstraße 22 befindet, werden Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und betreut. In Berlins einzigem Tageshospiz am Orchideenweg 77 in Rudow gibt es acht Plätze für Tagesgäste. Sie erhalten dort Therapien, werden fürsorglich betreut, können sich erholen und kehren abends in ihr vertrautes Umfeld zurück. Für diejenigen, die zu Hause leben und vielleicht auch dort gepflegt werden, gibt es den ambulanten Hospizdienst DELPHIN. Der Name beschreibt die Aufgaben anschaulich: Da sein, Ehrenamt, Lebensqualität, Palliativberatung, Häuslichkeit, Individualität und Netzwerk. Das Team besteht aus sechs hauptamtlich Mitarbeitenden, zwei Sozialpädagoginnen sowie vier Gesundheits- und Krankenpflegenden mit Zusatzausbildung Palliativpflege. Die Leitende Koordinatorin ist Barbara Beuth, selbst Sozialpädagogin.

Für die Besuche zu Hause, in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen in Neukölln und angrenzenden Gebieten gibt es mehr als 80 Ehrenamtliche. Sie kommen meistens einmal in der Woche, wenn es einen Redebedarf gibt, eine Begleitung außer Haus gebraucht wird oder ein pflegender Familienangehöriger selber zum Arzt muss und den Kranken nicht alleine lassen kann. Das ist für die Betroffenen oft schon eine große Entlastung. Es geht aber auch darum, einfach für einen anderen Menschen da zu sein, ihm zuzuhören, Anteil zu nehmen, Konflikte auszuhalten, zu trösten und die Last tragen zu helfen.

Barbara Beuth freut es, dass sich zunehmend jüngere Menschen für dieses schwierige Thema interessieren, denn es werden immer wieder ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen und -begleiter gesucht und auch jedes Jahr ausgebildet. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei ihr am Kranoldplatz 7 melden. „Eine wichtige Voraussetzung ist, kontinuierlich ein gewisses Quantum an Zeit, ungefähr fünf Stunden pro Woche, zu erübrigen“, erklärt sie. „Und die Bewerberinnen und Bewerber sollten sich schon intensiv mit den Themen Tod und Sterben auseinandergesetzt haben. Natürlich müssen sie selber in einer guten, stabilen Verfassung ein. Hilfreich ist auch eine gewisse, unvoreingenommene Einstellung zum Ehrenamt“. Man bekomme ganz viel zurück, betont sie, aber man könne das nicht erwarten, man müsse sich einlassen auf die Situation der Menschen.

Vor dem Weiterbildungskurs mit 100 Unterrichtseinheiten über mehrere Monate gibt es ein Vorgespräch: Hat man sich gedanklich darauf vorbereitet, ist die Zeit vorhanden, passt es in die Lebenssituation, kann die erforderliche hohe Kontinuität und Zuverlässigkeit sowie Flexibilität gewährleistet werden?
In dem Kurs geht es neben organisatorischen, rechtlichen und medizinischen Themen auch um Kommunikation mit sterbenskranken Menschen, um Verständnis und Einfühlungsvermögen, um den Umgang mit Emotionen und auch um kulturelle Unterschiede bei der Bewältigung von Sterben, Tod und Trauer. „Menschen können sehr unterschiedlich emotional sein“, gibt Barbara Beuth zu bedenken. „Jemand, der immer grummelig ist, hat vielleicht kein gutes Leben gehabt. Das darf man nicht als persönliche Kränkung nehmen, sondern man sollte ihm mit Geduld, Zuwendung und Freundlichkeit begegnen“. So mancher entwickelt am Lebensende eine ganz eigene Spiritualität, um mit der Situation umgehen zu können.

Gesucht werden auch Ehrenamtliche mit Sprachkenntnissen, zum Beispiel Türkisch oder Arabisch, und Männer, die sich als Sterbebegleiter ausbilden lassen möchten. Informationen dazu sowie einen Fragebogen gibt es auf der Webseite oder im Büro des ambulanten Hospizdienstes am Kranoldplatz 7. Dorthin können sich auch Menschen wenden, die für sich oder Angehörige eine Beratung zur häuslichen Versorgung bei schwerer Krankheit suchen.

Ricam Hospiz ambulant
Kranoldplatz 7, 12051 Berlin
Tel.: 030-600501730
Fax: 030-600501748

Ricam Hospiz stationär
Delbrückstr. 22, 12051 Berlin
Tel.: 030-6288800
Fax: 030-62888060

Ricam Hospiz Zentrum
Tageshospiz und stationäres Hospiz
Orchideenweg 77, 12357 Berlin
Tel.: 030-23303020
Fax: 030-233030259

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