Der Quartiersrat hatte sich für seine 14. Sitzung am 10. April 2024 wieder die Schule am Teltowkanal ausgesucht. Das war praktisch, denn für die Diskussionen über die wichtigen Schlüsselthemen für das Programmjahr 2025 brauchten sie Platz. Für die Gruppenarbeit an mehreren Tischen lagen schon Stifte und Papier bereit.
Zuvor jedoch wurde ein neues Quartiersratsmitglied aufgenommen. Anschließend gab das Quartiersmanagement einen Überblick über den aktuellen Stand des Aktionsfonds und der laufenden Projekte und geplanten Bauprojekte:
Auf dem Spielplatz an der Silbersteinstraße 119 wurden die Klettergerüste erneuert, ein neuer Zugang eingebaut und ein Weg zum Basketballplatz angelegt. Demnächst gehen die Bauarbeiten weiter, dafür wird der Spielplatz wieder gesperrt. Die Eröffnung ist für den 10. Oktober dieses Jahres vorgesehen.
Auch am Spielplatz Benderstraße haben die Umbauarbeiten begonnen. Eine Grünfläche mit Sträuchern wurde gerodet. Gebaut wird dort eine Chill-Ecke mit Pavillon für Jugendliche. Auch der Bolzplatz wird instand gesetzt. Die Beteiligung von Kindern und Familien für den Spielplatzbereich findet derzeit statt und wird bis zum 22. Mai möglich sein. Kinder, die Ideen für ihren Spielplatz haben, können im QM-Büro oder bei Einrichtungen im QM-Gebiet Beteiligungsbögen erhalten.
Dann begannen die Gespräche in den nach Handlungsfeldern eingeteilten Gruppen zu den relevanten Schlüsselthemen, die das QM-Team auf Grundlage des IHEKs vorbereitet hatte (Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept). Dazu gehören 1. Integration und Nachbarschaft, 2. Bildung, 3. Öffentlicher Raum, 4. Gesundheit und Bewegung sowie 5. Beteiligung, Vernetzung und Kooperation mit Partnern.
Zum ersten Handlungsfeld kamen Vorschläge wie Treffpunkte und interkulturelle Angebote für ältere Menschen. Insbesondere ältere Zugewanderte sind oft isoliert und kommen in der Mehrheitsgesellschaft nicht richtig an. Auch das Thema Konfliktprävention wurde in den Blick genommen. Ein, von den Quartiersrätinnen und -räten oft diskutiertes Problem, sind Nutzungskonflikte mit Gewerbe, zum Beispiel mit einem Getränkehandel. Dazu kam der Vorschlag eines Runden Tisches, um alle Beteiligten und Betroffenen zusammenzubringen. Ein weiterer Konflikt besteht zwischen Hunde-haltenden und Hunde-losen Nachbarinnen und Nachbarn. Hinterlassenschaften von Hunden ärgern die Nachbarschaft, auf der anderen Seite gibt es über die Gemeinsamkeit der Hundehaltung auch ein integrierendes Potential. Die Sensibilisierung der Hundehaltenden gegenüber der Gehweg-Sauberhaltung sowie Angebote zu gemeinsamen Aktivitäten wurden besprochen. Aber auch Konflikte mit einzelnen Gruppen im Kiez kamen zur Sprache. Entwickelt wurde die Idee, Kiez-Mediatorinnen und -Mediatoren einzusetzen, um die Jugendlichen des Jugendclub “Underworld” mit der “Upperworld” besser zu verbinden.
Zum Handlungsfeld Bildung gab es Vorschläge für mehr kulturelle Angebote, mit Open-Air-Konzerten und Musikequipment für Jugendliche. Kunst und Kultur ließe sich auch mit Umweltbildung verbinden, fanden die Teilnehmenden dieser Gruppendiskussion. Die Gestaltung des eigenen Kiez über Murals und Mülleimerbemalung schafft Identifikation und Sensibilisierung zur Müllprävention. Besonders die Silbersteinstraße würde von einer Patenschaft von Anwohnenden zur Sauberhaltung und Begrünung profitieren.
Beim Handlungsfeld Öffentlicher Raum stand die Verkehrssicherheit mit dem Fahrrad im Mittelpunkt. Verschiedene Zielgruppen sollten einen besseren Zugang und höhere Motiviertheit zur Nutzung des grünen Verkehrsmittels erhalten. Wünschenswert wären auch temporäre Spielstraßen sowie bauliche Geschwindigkeitsbegrenzungen vor Spielplätzen, um sie zu sicheren Begegnungsorten zu machen.
Beim Handlungsfeld Beteiligung, Vernetzung und Kooperation von Partnern war den Quartiersratsmitgliedern wichtig, die Identifikation zur eigenen Nachbarschaft zu erhöhen. Ideen dazu waren verschiedene Formate von nachbarschaftlichen Festen und Veranstaltungen, wie Musikveranstaltungen auf dem Kulturbunker, gemeinsame Putzaktionen, aber auch Balkonwettbewerbe und Fotogalerien. Auch kurze, von Jugendlichen selbstgemachte Imagefilme, die beim einem Open-Air Kino gezeigt würden, könnten einen positiven Beitrag zur Identifikation leisten. Über eine Kiezzeitung könnten auch andere Zielgruppen erreicht, und Kiezthemen und -Anliegen sowie Inserate geteilt werden.
Zum Abschluss konnten die Quartiersratsmitglieder die ihrer Meinung nach wichtigsten Themenschwerpunkte priorisieren, die zur Erstellung neuer Projektideen dienen.
Am Ende der Quartiersratssitzung gab es auch wieder Futter für den Kalender: Frühlingsfest am 27. April auf dem Kulturbunker, „Tag der Städtebauförderung“ am 4. Mai ebenfalls auf dem Kulturbunker, Kaffeetrinken auf dem Kranoldplatz am 31. Mai und Musikangebote auf dem Kulturbunker am 7. Juni und 6. Juli.
Fotos: Regina Friedrich