Seit 2021 ist der Mitmach-Laden Neukölln in der Hertzbergstraße 22 die Anlaufstelle für Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in Neukölln. Solche Anlaufstellen sind in allen Bezirken geplant. Sie gehören zum Konzept der Umsetzung der Leitlinien für die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Projekten und Prozessen der räumlichen Stadtentwicklung, die das Land Berlin gemeinsam mit Ihnen von 2017 bis 2019 erarbeitete.
Berlin wächst und verändert sich. Dazu müssen wichtige Entscheidungen über die Entwicklung der Stadt getroffen werden. Bürgerinnen und Bürger können und sollen dabei mitgestalten und mitreden, so ist es in den Leitlinien festgeschrieben. Das betrifft beispielsweise den Umgang miteinander, die frühzeitige Information über Vorhaben und die Transparenz bei der Umsetzung, die Beteiligung verschiedener Bevölkerungsgruppen, die Festlegung, worüber entschieden werden kann und die Rückmeldung über die Ergebnisse der Beteiligung.
Die Neuköllner Leitlinien wurden 2020 im Bezirksamt verabschiedet. Hier liegt der Fokus auf der Teilhabe von schwer erreichbaren Gruppen. Zudem sind die Leitlinien nicht nur auf die räumliche Stadtentwicklung beschränkt, sondern umfassen alle Themenbereiche.
Im Mitmach-Laden werden Informationen gebündelt und es gibt Beratungen zum Thema Beteiligung im Bezirk. Er ist eine Schnittstelle zwischen Verwaltung und Stadtgesellschaft, dort werden Netzwerke geknüpft und Strategien auf den Weg gebracht, um möglichst viele Menschen über Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren. Lukas Schulte, Franziska Zeisig und Ursula Holsten von der Bürgerstiftung Neukölln wirken in die Stadtgesellschaft hinein. Die Verwaltung wird vertreten durch Stella Malliara, der Koordinatorin für Beteiligung und Engagement im Bezirksamt Neukölln.
„Die Menschen können sich bei uns über Vorhaben und Projekte informieren, die vom Bezirk geplant sind“, erklärt Franziska Zeisig. „Wenn sie Fragen haben oder Vorschläge, können wir diese an die Verwaltung weiterleiten.“ Auf der Onlineplattform mein.Berlin werden für jeden Bezirk die Projekte aufgeführt. „Es sind noch nicht so viele, da wir ja erst in diesem Jahr angefangen haben“, ergänzt Lukas Schulte, „aber die bezirkliche Vorhabenliste wird von uns in den kommenden Jahren kontinuierlich aufgebaut, gepflegt und weiterentwickelt.“
Einige Projekte sind schon gelaufen, so zum Beispiel der Ideenaufruf zum Bezirkshaushalt 2022/2023. Die Beteiligungsphase dazu ist abgeschlossen, die Ergebnisse fließen in die Haushaltsberatungen der Bezirksverordnetenversammlung ein. Im Rollbergviertel läuft gerade eine Beteiligung zur Umsetzung verkehrsberuhigender Maßnahmen. Bewohnerinnen und Bewohner, Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler der Regenbogen-Grundschule wurden befragt, wie der Schulweg sicherer gestaltet werden kann, berichten die beiden.
Wichtig ist, den Mitmach-Laden bekannter zu machen. Deshalb knüpfen sie Kontakte zu Akteurinnen und Akteuren im Bezirk. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Stadtteilmüttern, mit denen auch Schulungen zur Plattform meinBerlin.de durchgeführt werden. Um die Selbstorganisation im Bereich Beteiligung zu fördern, wird es perspektifisch Weiterbildungen für Initiativen und Einzelpersonen geben. Geplant ist künftig auch ein Newsletter, um über anstehende Vorhaben zu informieren.
Wer wissen möchte, welche aktuellen Projekte es gibt oder wie man sich einbringen kann,
ist zu den Sprechstunden dienstags und donnerstags jeweils von 10 bis 16 Uhr sowie
mittwochs von 12 bis 18 Uhr herzlich willkommen. Die Kontaktaufnahme ist auch über Telefon 030-62 72 87 27 oder per E-Mail: kontakt(at)neukoelln-beteiligt.de bzw. neukoelln-beteiligt(at)bezirksamt-neukoelln.de (Emailadresse des Bezirksamts) möglich.
Auf mein.Berlin gibt es eine Liste der laufenden Beteiligungsvorhaben, auf der Internetseite des Bezirksamtes Neukölln finden sich weitere Informationen zu den Leitlinien und deren Umsetzung.
Team-Foto: Mitmach-Laden