Am 28. April 2025 öffnet um 16 Uhr die „The Vicious Circle“ im Rathaus Neukölln, BVV-Saal, 2. OG, und ist dort bis 21. Mai 2025 zu sehen. Die Ausstellung des National Holocaust Museums in Großbritannien erforscht den Teufelskreis, der hinter der zwanghaften Wahnvorstellung steht, dass Gewalt gegen Jüdinnen und Juden zur Befreiung führe. Sie will dazu beitragen, den Teufelskreis des antijüdischen Rassismus in seiner Form des 21. Jahrhunderts zu verdeutlichen und zu durchbrechen.
Über Jahrtausende und über Kontinente hinweg waren und sind Jüdinnen und Juden Gewalt, Verfolgung und Ermordung ausgesetzt. Heute, 80 Jahre nach dem schlimmsten antijüdischen Verbrechen, das die Welt je gesehen hat, sind Verschwörungstheorien, die dazu geführt haben, wieder in aller Munde. Sie verbreiten sich nicht nur im Internet mit einer rasanten Geschwindigkeit, sondern sind auch auf den Straßen Neuköllns zu finden.
Die Ausstellung erzählt die Geschichten von fünf jüdischen Gemeinden: aus Berlin 1938, Bagdad 1941, Kielce (Polen) 1946, Aden (Jemen) 1947 und Israel 2023. Besucher:innen lernen das Alltagsleben in den dortigen jüdischen Gemeinden anhand von Videocollagen kennen. Fünf Originalobjekte bezeugen das friedliche Zusammenleben zwischen den Gemeinden und ihren christlichen oder muslimischen Nachbarinnen und Nachbarn.
Die fünf Geschichten vereinen sich schließlich in einem gewalttätigen Moment: in fünf Pogromen, verursacht von falschen Propheten, die mit ihren falschen Befreiungsversprechungen dazu aufriefen. Die begleitenden Wandtafeln laden die Besucher:innen dazu ein, sich mit den Hauptverantwortlichen für die jeweiligen Pogrome zu befassen. Zitate aus wichtigen Texten und Reden machen auf wiederkehrende Motive aufmerksam, die den antijüdischen Gewalttaten zugrunde liegen. Die Ausstellung endet mit einem Aufruf: „Ist es nach 2000 Jahren nicht an der Zeit, den Teufelskreis zu durchbrechen?“
„The Vicious Circle“ wurde vom National Holocaust Museum konzipiert und am 27. Januar 2025 in London eröffnet. Weitere Stationen der Ausstellung waren bisher das Abgeordnetenhaus von Berlin sowie die Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Die englischen Texte liegen in deutscher Übersetzung vor. Zur Ausstellung wird ein pädagogisches Programm für Schulklassen angeboten. Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 8-18 Uhr
An Feiertagen geschlossen
