Dein Bezirk. Deine Meinung – Kinder und Jugendliche in Neukölln

Welche Themen beschäftigen Kinder und Jugendliche in Neukölln? Wie nehmen die jungen Menschen ihren Lebensraum war? An welchen Freizeitangeboten nehme sie teil, und welche Angebote wünschen sie sich? Im Auftrag des Bezirksamts hat das Kinder- und Jugendbüro Neukölln zusammen mit dem Verein „Demokratie und Dialog“ in einer groß angelegten Studie im Bezirk 795 junge Menschen im Alter von 6 bis 21 Jahren befragt. Jetzt liegt der abschließende Bericht unter dem Titel „Dein Bezirk. Deine Meinung.“ vor. Die Ergebnisse will das Bezirksamt gezielt nutzen, um im Rahmen der Erstellung des Jugendförderplans 2026–2029 die Kinder- und Jugendangebote zu gestalten. So soll sichergestellt werden, dass die bezirklichen Angebote auf die Bedarfe der jungen Menschen eingehen und die gewünschte Wirkung erzielen.

„Wenn wir über die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen reden, müssen wir sie mitbestimmen lassen und ihre Wünsche und Sorgen ernst nehmen“, betont Jugendstadträtin Sarah Nagel. „Nur so fördern wir ein Miteinander und schaffen Angebote, mit denen sich die jungen Menschen auch identifizieren können.“

Befragt wurden die jungen Neuköllner:innen 2024 in Rudow, Nord-Neukölln, Gropiusstadt, Buckow und Britz in Straßeninterviews, mit Fragebögen an Schulen, online und durch Befragungen in den Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen (KJFR) des Bezirks. Auch die Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments Neukölln wurden einbezogen. Das durchschnittliche Alter der Befragten betrug 13,54 Jahre. Die überwiegende Mehrheit der Befragten spricht zu Hause Deutsch und eine oder mehrere weitere Sprachen (57,5 Prozent).

Insgesamt fühlen sich die Kinder- und Jugendlichen in den Neuköllner Stadtteilen wohl. Lediglich 8,46 Prozent beantworten die diesbezügliche Frage mit „Eher nein“ oder „Überhaupt nicht“. Wobei das Sicherheitsgefühl und die Wahrnehmung der Sauberkeit zentrale Kritikpunkte der Kinder und Jugendlichen sind. Mehr als zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen (70,17 Prozent) bewerten ihren Stadtteil nicht als sauber. Mehr als ein Viertel der Befragten (26,11 Prozent) fühlt sich in ihrem Stadtteil nicht sicher.

Die Gestaltung des öffentlichen Raums ist dabei ein wichtiges Anliegen in Neukölln. Viele Wünsche der Kinder und Jugendlichen beziehen sich auf die Ausstattung öffentlicher Sportanlagen. Sie wünschen sich mehr kostenfreie und zugängliche Orte in Parkanlagen und betonen besonders den Bedarf nach besserer Ausstattung (Trinkwasserspender, Beleuchtung etc.). Auch bei den Angeboten der Jugendfreizeiteinrichtungen ist das Outdoor- und Sportangebot neben dem Aspekt, Freunde zu treffen und zu chillen sowie kreative Angebote zu nutzen für die Jugendlichen besonders wichtig. Verständlich vor dem Hintergrund, dass lediglich 55 Prozent der befragten Kinder- und Jugendlichen ein eigenes Zimmer besitzen.

Von den Freizeiteinrichtungen wünschen sich die Jugendlichen konkret mehr Fachpersonal, einen besseren Zustand der Einrichtungen, längere Öffnungszeiten, mehr Informationen über Angebote und besseres WLAN.

Eine hohe Anzahl der befragten Kinder und Jugendlichen haben Diskriminierung erfahren (27,9 Prozent) und jene insbesondere in Schulen (61,5 Prozent) und öffentlichen Räumen (46,6 Prozent). Hierbei geht es sowohl um Diskriminierung unter Jugendlichen als auch ausgehend von Erwachsenen.
Gesellschaftliche Themen, wie Gleichberechtigung, Krieg, Zukunft, Klima- und Umweltschutz gewinnen mit einem steigendem Alter der Befragten eine höhere Relevanz. Die Befragten äußern selbst den Bedarf nach Bildungsprogrammen und Aufklärung.

Den vollständigen Ergebnisbericht „Dein Bezirk. Deine Meinung“ gibt es hier.

Die Befragung wurde durch vom Bezirksamt Neukölln und der Senatsverwaltung für Bildung, Jungend und Familie finanziert. In gedruckter Form wird eine Kurzfassung der Ergebnisse in den Neuköllner Jugendfreizeiteinrichtungen ausliegen.

  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles