Erinnern an Hatun Sürücü mit zwei Gedenkveranstaltungen

Am 6. und 7. Februar 2025 finden anlässlich des Femizids an Hatun Sürücü vor 20 Jahren zwei Gedenkveranstaltungen statt – organisiert von den Bezirksämtern Tempelhof-Schöneberg und Neukölln.
Die Zentrale abendliche Gedenkveranstaltung am 6. Februar 2025 beginnt um 18 Uhr im Besucherzentrum CHECK-IN des Flughafens Tempelhof, Platz der Luftbrücke 5, 12101 Berlin. Sie setzt ein sichtbares Zeichen des Erinnerns und der Solidarität mit Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt. Neben politischen Redebeiträgen, unter anderem von der Senatorin für Gleichstellung Cansel Kiziltepe, dem Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Jörn Oltmann sowie dem Bezirksbürgermeister von Neukölln Martin Hikel, wird es auch eine Keynote von Dilken Çelebi vom Deutschen Juristinnenbund e. V. geben. Ein kulturelles Begleitprogramm setzt sich mit dem Femizid auf unterschiedlichen Ebenen auseinander, um das Gedenken an Hatun Sürücü lebendig zu halten und die gesellschaftliche Verantwortung im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt in den Vordergrund zu stellen.

Eine Stille Gedenkveranstaltung wird es wie auch in den Jahren zuvor am 7. Februar 2025 um 12 Uhr geben am Gedenkstein für Hatun Sürücü, Oberlandgarten 1 / Ecke Oberlandstraße.
„Hatun Sürücü wurde vor 20 Jahren in Berlin-Tempelhof ermordet“, erinnert Jörn Oltmann, Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg: „Ihr Tod hat eine Debatte über geschlechtsspezifische Gewalt ausgelöst, die bis heute anhält. Sie steht stellvertretend für viele Frauen, die Opfer solcher Gewalt werden. Nach wie vor ist die Lage alarmierend: Fast täglich wird in Deutschland eine Frau durch einen Mann getötet. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Das Gedenken an Hatun Sürücü ist eine Mahnung an uns alle, Gewalt gegen Frauen entschieden entgegenzutreten. Mit diesen Gedenkveranstaltungen wollen wir nicht nur an sie erinnern, sondern auch auf die fortwährende Dringlichkeit hinweisen, geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen.“ Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln erklärt: „Hatun Sürücü war eine mutige junge Frau, die mit ihrem Leben dafür bezahlt hat, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollte. Wir dürfen es nicht tolerieren, dass auch heute noch Mädchen und Frauen Angst vor Gewalt oder sogar vor dem Tod haben müssen. Mit der fortwährenden Erinnerung an Hatun Sürücü wollen wir die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Thematik einer systematischen Gewalt an Frauen wachhalten und ein Bewusstsein für problematische Rollenbilder der Geschlechter schaffen.“

Hatun Sürücü wurde am 7. Februar 2005 in Berlin-Tempelhof ermordet. Ihr Tod löste bundesweit Bestürzung aus und führte zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Gewalt gegen Frauen.
Der Femizid an Hatun Sürücü ereignete sich an der Grenze der beiden Bezirke Tempelhof-Schöneberg und Neukölln. Zum zweiten Mal wird in diesem Jahr mit der bezirksübergreifenden Zusammenarbeit beim Gedenken an Hatun Sürücü ein Zeichen für die Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt gesetzt.