Vorgestellt: Das Projekt „Kulturbrücke Jugenddemokratie“

Im QM-Gebiet sind Kinder und Jugendliche im Berliner Vergleich überdurchschnittlich vertreten. Mehr als die Hälfte von ihnen sind von Kinderarmut betroffen, es gibt starke Sprachdefizite und schlechtere Gesundheitswerte im Vergleich zu Neukölln und Berlin. Zudem ist ihr Aktionsradius meist auf das unmittelbare Wohnumfeld beschränkt. Da wenig Freizeitangebote und keine kulturellen Angebote für Kinder und Jugendliche vorhanden sind, verstärken sich die genannten Defizite. Auch wird beobachtet, dass Vorstellungen zu Rollen- und Geschlechterbildern der Jugendlichen oft im Konflikt mit demokratischen Werten stehen. Daher ist es besonders wichtig, diese Zielgruppe in Form eines Jugenddemokratieprojektes zu beteiligen und für Stereotypen und Vorurteile zu sensibilisieren.

Das Projekt „Kulturbrücke Jugenddemokratie“ will Kinder und Jugendliche von 10 bis 16 Jahren befähigen, sich selbst zu verwirklichen und damit ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu stärken. Dafür wird ihnen eine kreative Bühne bzw. Plattform gegeben, ihnen wird zugehört, ihre Bedürfnisse werden ernst genommen und gemeinsam mit ihnen werden ihre Ideen umgesetzt. Die entwickelten Formate sollen Spaß machen und die Kreativität der Kinder und Jugendlichen langfristig fördern. Zudem soll der Aktionsradius der Kinder und Jugendlichen erweitert und auch Brücken in andere Quartiere geschlagen werden, um sich dort mit Kindern und Jugendlichen auszutauschen. Und nicht zuletzt dienen die Angebote dazu, langfristig bei ihnen den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

Partner und Ausgangspunkt der Aktivitäten ist der Jugendclub „Underworld“ in der Glasower Straße 18. Viele der Kreativangebote werden aber auch auf dem Kulturbunker an der Rungiusstraße 19 stattfinden oder an Orten, die von den Kindern und Jugendlichen frequentiert werden. Zu den Formaten gehören der „lit.woch“ mit dem Motto: Kunst machen & Kultur erleben! Jeweils am Mittwoch können Kinder und Jugendliche sich mit Fotografie, mit Comiczeichnen, Musik und vielfältigen weiteren Aktivitäten beschäftigen. Um die Kinder und Jugendlichen aktiv miteinzubeziehen, werden die Veranstaltungen gemeinsam vorbereitet und abgestimmt, zum Beispiel, welche Workshops stattfinden oder wohin die Ausflüge gehen sollen. Außerdem soll eine Idee entwickelt werden, die beim Aktionsfonds eingereicht werden soll.

Und auch die Ergebnisse sollen sichtbar für alle sein. So ist beispielsweise vorgesehen, die Bilder der geplanten Fotorallyes und -workshops im Club „Underworld“ auszustellen. Es wird eigene Sommerfeste geben, wo sich das Projekt nach außen präsentiert. Zudem beteiligt sich die „Kulturbrücke Jugenddemokratie“ mit Angeboten an Veranstaltungen im Quartier wie dem dezentralen Kiezfest und an berlinweiten Terminen wie dem „Tag der Städtebauförderung“.

Für Informationen zum Projekt, Aktionen und Veranstaltungsterminen sowie Kontakt und Austausch mit den Kindern und Jugendlichen wird es einen Instagram-Kanal geben: www.instagram.com/lit.woch. Dazu erscheint vierteljährlich ein Flyer mit dem Programm, der im Quartier verteilt wird.

Das Projekt wird aus dem Projektfonds des QM Glasower Straße gefördert. Die Projektlaufzeit ist vom 01.10.2022 bis 31.12.2025. Der Projektträger „WerkStadt Kulturverein“ e. V. ist ein gemeinnütziger Kunstverein in Neukölln, der durch vielseitige künstlerische Projekte die zeitgenössische Kunst und den Austausch rund um die Künste fördert. Er betreibt Ateliers für Malerei, Fotografie, Multimediakunst, Installation, Schriftstellerei und Holzkunst an verschiedenen Standorten. Die breite Palette an Veranstaltungen reicht von Konzerten und Theateraufführungen über Poetry Slams und Silent Disco bis hin zu Lesungen und Filmabenden. Im Sommer veranstaltet der Verein im Körnerpark das beliebte Freiluftkino.

Ansprechpartnerinnen für das Projekt sind Judith Rohleder und Rike Nickel.
WerkStadt Kulturverein e.V.
Emser Straße 124, 12051 Berlin
Tel.: 030-64477240
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