An der Bruno-Bauer-Straße vor der VIA gGmbH stehen frisch bepflanzte Hochbeete mit Sitzbänken zum Verweilen im neuen Gemeinschaftsgarten. Ursula Müller vom Freilandlabor Britz e. V., dem Träger des Projektes „Gutes Klima für den Kiez“, lobt die gute Zusammenarbeit mit der VIA gGmbH und ihren Klienten. „Ganz toll, viele haben engagiert mitgemacht. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.“ Zur Pflege der Hochbeete haben sich schon einige bereiterklärt, die Geräte dazu werden vom Projekt gestellt. Die Realisierung des Vorhabens hat sich etwas hingezogen, weil auf Genehmigungen gewartet werden musste, zudem gab es kurzfristige Lieferprobleme bei der Komposterde. Auch einige Kräuter- und Gemüsepflanzen fehlten noch, die sind nun gepflanzt. „Zum Abschluss wird eine Hecke gepflanzt und ein Zaun aufgestellt.“ Der ist notwendig, weil der Rasen immer wieder als „Hundetoilette“ missbraucht wird.

Auch vor der AWO-Kita „Krümelkiste“ hat sich etwas getan. Am Vorgarten stehen nun zwei Bänke. Eltern pflanzten Wildrosen, essbare Ölweide und verschiedene Stauden. Aus dem Rasen ist ein vielfältiger kleiner Lebensraum für Insekten geworden. Auf dem Kita-Gelände wurden neue Pflanzkübel aufgestellt und die Erde für die Kräuter- und Gemüsebeete erneuert. Die Kinder bemalen noch Holzplatten, um das Kita-Gelände etwas bunter zu machen. Für die Materialien und die fachliche Anleitung hat das Projekt gesorgt.

Im Juni gibt es eine Aktion im Familienzentrum „Familienpunkt“, bei der Eltern Nisthilfen für Insekten im Garten und auf dem Balkon bauen können. Wenn im Juli dann das umgebaute „Haus der Familie“ wieder öffnet, werden die alten Pflanzkästen auf der Terrasse ausgetauscht.
Auf dem frisch sanierten Spielplatz Silbersteinstraße werden demnächst QR-Codes mit den typischen Lauten der dort dargestellten Tiere angebracht. So kann das Grunzen des Wildschweins oder das Bellen des Fuchses mit dem Smartphone abgerufen werden. Auf einer Infotafel mit Tierporträts erfährt man Wissenswertes über das Leben der Wildtiere in der Stadt, ebenfalls per QR-Code.
In Planung ist weiterhin ein Angebot zum gemeinschaftlichen Gärtnern mit der Kita „Rappelkiste“ und der Bewohnerschaft des SunPark. „Es gibt einen ersten Entwurf für eine Beet-Sitz-Kombination, die auch für Rollstuhlfahrer unterfahrbar ist“, erläutert Ursula Müller das Vorhaben. „Auch eine gewünschte Verbindung zwischen Kita und Schule soll eingerichtet werden. Für beides stehen aber noch Genehmigungen aus.“
Bedauerlicherweise fand im letzten Jahr die Aktion „Straßenbaum-Paten“ – Menschen, die sich um die Bäume vor der Haustür kümmern – nicht viel Resonanz. Es wurden viele Plakate im Quartier verteilt und bei Veranstaltungen für die Aktion geworben, aber es haben nur einige Einrichtungen Patenschaften übernommen. Und leider wurden die Baumscheiben-Umrandungen vor der Kita „Kleiner Fratz“ beschädigt und die Baumscheiben mit Müll zugeschüttet. Zumindest die zerstörten Baumscheiben-Umrandungen sollen repariert werden. Die Entfernung der Bewässerungssäcke an der Zürich-Grundschule sind hoffentlich nur vorübergehend während der Bauarbeiten.

Problematisch ist nach wie vor das Thema Regentonnen auf dem Straßenland. Obwohl inzwischen solche Aktionen von den Verwaltungen befürwortet werden, gibt es viele Vorschriften zu beachten. Nach wie vor hängt es vor allem davon ab, dass sich engagierte Freiwillige um solche Projekte zu kümmern. „Leider ist es uns auch noch nicht gelungen, eine Firma zu finden, die die Regentonnen am Kinderheim der Caritas anbringt“, bedauert Ursula Müller, „das müssen wir wahrscheinlich nun selber machen.“ Auch für die Fassadenbegrünung am Ali-Baba-Spielplatz wird noch nach Lösungen gesucht und eine Firma, die das umsetzen kann.
Das seit Oktober 2022 laufende Projekt wurde entwickelt, weil das Quartier mehrfach belastet ist (Bioklima, Luftqualität, Lärmbelastung) und kaum Grünflächen vorhanden sind. Zudem fehlte es im öffentlichen Raum an Orten, die zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts beitragen. Die Verschönerung bestehender und die Anlage neuer Grünflächen können dazu beitragen, die Situation im Kiez zu verbessern. So haben die Zürich-Schule und einige Kitas Interesse angemeldet, zusätzliches Grün für den Hitzeschutz anzulegen. Bevor jedoch der erste Strauch gepflanzt oder die erste Grünfläche angelegt wird, muss alles mit den zuständigen Ämtern abgestimmt werden.
Ursula Müller wünscht sich, dass Bewohnerinnen und Bewohner vielleicht auch mal eine Gießkanne in die Hand nehmen, um den Baum vor der Tür zu wässern. Ideen zur Verbesserung des Klimas im Kiez oder wie man Einrichtungen bei der Pflege des geschaffenen Grüns unterstützen kann, werden beim Freilandlabor Britz oder im Quartiersbüro gerne entgegengenommen.