Das Projekt „Empowerment für gesunde und nachhaltige Ernährung“ bietet Mitmach-Angebote rund um das Thema Ernährung an. Zudem werden Ernährungsbotschafter:innen ausgebildet, die ihr Wissen bei Koch-Aktionen weitergeben können, in Schulen, Kitas, Familienzentren oder im privaten Umfeld.
Eine von ihnen ist Zeynep Herrmann, die demnächst ihre Ausbildung als Ernährungsbotschafterin beginnt. „Ich bin Stadtteilmutter in Neukölln, seit rund 15 Jahren im Bezirk Neukölln tätig und selbst auch Mutter“, erzählt sie. „Seit vielen Jahren arbeite ich mit Müttern, Großmüttern und Kindern. Natürlich sind auch mal Väter und Großväter dabei. Zu meinen Aufgaben als Stadtteilmutter gehört, dass ich nicht nur Familien besuche, sondern auch Grundschulen, Bildungszentren und Familiencafés. Da ist gesundes Essen natürlich ein wichtiges Thema und ich spreche darüber mit den Familien. Durch den direkten Kontakt stelle ich immer wieder fest, wie groß der Informationsbedarf darüber ist.“
In einem Gespräch erklärt sie, warum sie Ernährungsbotschafterin wird.
Wie haben Sie von dem Projekt gehört?
Ich bin mit den Frauengemeinschaften in meiner Nachbarschaft verflochten und habe von diesem Projekt während der Nachbarschaftsarbeit erfahren. Das hat mich gleich interessiert.
Warum?
Ich halte es für eine sehr wertvolle Arbeit. Das Thema Ernährung wird oft vernachlässigt, ist aber eigentlich sehr entscheidend für die Entwicklung von Kindern, die Gesundheit von älteren Menschen und die allgemeine Lebensqualität. Es ist sehr sinnvoll, Familienmitglieder, die die Basis der Gesellschaft bilden, in dieser Hinsicht zu unterstützen.
Bei meinen Besuchen in den Familien oder in Einrichtungen steht gesunde Ernährung häufig auf dem Programm. Ich sehe auch an den Fragen der Eltern, wie groß der Bedarf in dieser Hinsicht ist. Vor allem Mütter und Großmütter versuchen, das Gelernte sofort anzuwenden. Meistens bekomme ich Reaktionen wie „Das hat uns noch nie jemand so einfach erklärt“.
Was können Sie als Ernährungsbotschafterin bewirken?
Ich glaube, dass ich mein Wissen durch die Schulungen vertiefen kann. So erreiche ich die Familien mit effektiveren Methoden und kann ihr Bewusstsein schärfen für das Thema. Ich möchte eine Art Brücke sein, damit alle die Ziele erreichen, die wir uns mit dem Projekt gestellt haben. Natürlich muss ich dabei mit gutem Beispiel vorangehen.

Warum sind Ernährungsbotschafter:innen wichtig für den Kiez?
Die Weitergabe von Informationen durch eine Person aus der Nachbarschaft ist nachhaltiger als durch einen außenstehenden Experten. Die Menschen vertrauen der Person, die sie kennen, mehr. Botschafter schaffen eine sichere und effektive Verbindung zwischen Informationen und der Gemeinschaft.
Haben Sie schon Ideen, wo Sie nach der Schulung tätig werden könnten?
Ja, natürlich. Ich kann mein frisch erworbenes Wissen sofort in Schulen und Kindergärten, bei Informationsveranstaltungen mit Müttern und bei meinen Hausbesuchen anwenden. Darauf freue ich mich schon.
Die erste Veranstaltung beginnt am 15. April, alle weiteren finden jeweils am Mittwoch statt. Ein kurzfristiger Einstieg ist möglich. Interessierte melden sich beim Projektträger „Yeşil Çember“ per E-Mail.