Ehemalige Landesfrauenklinik soll Erinnerungsort werden

Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2025 hatten die Bezirksstadträtin für Bildung Kultur und Sport, Janine Wolter, und Dr. Matthias Henkel, Leiter des Museums Neukölln, zu einem erinnerungskulturellen Rundgang auf dem Gelände der ehemaligen Landesfrauenklinik und Hebammenlehranstalt am Mariendorfer Weg eingeladen. Begleitet wurde der Rundgang durch den Historiker Robert Parzer.

Damals eine der modernsten Kliniken Deutschlands, wurden dort während der NS-Diktatur Zwangssterilisationen vorgenommen und Hebammen im Sinne der NS-Rassenhygiene ausgebildet. Mittellose und alleinstehende Schwangere mussten als sogenannte „Hausschwangere“ Zwangsarbeit verrichten und sich zu Studien- und Lehrzwecken missbrauchen lassen. Damit die historische Dimension nicht aus dem kulturellen Gedächtnis gelöscht wird, gibt es einen Antrag an die Bezirksverordnetenversammlung Neukölln, das Gelände, das heute eine Wohnsiedlung ist, zu einem Erinnerungsort zu machen.

Im Anschluss gedachten die Teilnehmenden an einem Stolperstein an der Silbersteinstraße 97 Klara Jacob, die dort wohnte und dem Nationalsozialismus im Rahmen der sogenannten Euthanasiemorde zum Opfer fiel.

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