Erste Ergebnisse von “Gutes Klima für den Kiez” im Quartiersrat vorgestellt

Der Quartiersrat kam am 3. Mai 2023 in der Zürich-Schule zu seiner neunten Sitzung zusammen. Neben Quartiersratsmitgliedern, dem QM-Team und Cedric Stoof von der Koordination Quartiersmanagement im Bezirksamt Neukölln, nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus der Schule am Teltowkanal, dem Familienzentrum „Vielfalt“, der Kita „Krümelkiste“ und der Stadtteilmütter sowie Bewohnerinnen und Bewohner teil. 

Schulleiterin Heike Esterle begrüßte die Teilnehmenden und stellte ihre Schule kurz vor. Anschließend konnte der Quartiersrat zwei neue Mitglieder begrüßen: Jürgen Jaster, den ehemaligen Schulleiter der Zürich-Schule, und Eva Wild vom Jugendberatungshaus Neubritz. Zwei Mitglieder verlassen den Quartiersrat aus familiären Gründen. Ihnen wurde für ihre Arbeit herzlich gedankt.
Wie immer gab das QM-Team einen kurzen Bericht zur aktuellen Situation im Kiez. Für die Aktionsfondsjury, die über Aktionsanträge bis zu 1.500 Euro entscheidet, werden noch ehrenamtliche Mitglieder gesucht. Wer mitmachen oder weitere Informationen über deren Arbeit haben möchte, kann sich an das QM-Team wenden, das berät gerne. Der Trägerwettbewerb „Nachbarschaftliches Miteinander auf dem Kulturbunker“ ist bis 11. Juni 2023 verlängert worden, interessierte Träger können sich an das QM wenden. Hingewiesen wurde auch noch einmal auf das traditionelle Kaffeetrinken auf dem Kranoldplatz am 12. Mai ab 15 Uhr und den „Tag der Städtebauförderung“ am 13. Mai ab 13 Uhr rund um den Spielplatz an der Benda-/Ecke Delbrückstraße. Schon mal vormerken kann man sich auch den 16. Juni, wenn es wieder das dezentrale Kiezfest gibt.

Der Quartiersrat in der Zürich-Schule. (Bild: MTS Social Design)

Das Projekt „Gutes Klima für den Kiez“ mit dem Träger Freilandlabor Britz e. V., Förderverein zur Naturerziehung im Britzer Garten, ist im Oktober 2022 gestartet. Als erster Schritt wurde eine Karte der vorhandenen Freiflächen erstellt und diese qualitativ bewertet, vor allem unter Berücksichtigung verschiedener Nutzungen. Zudem sollten neue Standorte für nachbarschaftliche Begegnungen, Möglichkeiten zum gemeinschaftlichen Gärtnern oder andere Aktivitäten für bestimmte Ziel- und Altersgruppen gefunden werden. Diese Karte ist zum größten Teil fertig, wird aber fortlaufend ergänzt und aktualisiert. Die bisher daraus gewonnenen Ergebnisse stellte Ursula Müller vom Trägerverein vor.

Es wurden viele Gespräche geführt, mit Anwohnenden und mit Einrichtungen, Schulen und Kitas. Gerade sie sind wichtig, um die Eltern mit einzubeziehen und zum Engagement zu ermuntern. Gefragt wurde: Gibt es Treffpunkte und wo sind diese? In welchem Zustand sind sie und wie sieht es vor allem auf den Grünflächen und Spielplätzen aus? Eignen sich Flächen zum gemeinschaftlichen Gärtnern? Gibt es „Angsträume“, auf die man achten muss, oder Schmuddelecken, die beseitigt werden müssen? Wo könnte man Baumscheiben bepflanzen? Ein großes Thema war dabei der Carl-Weder-Park, der einerseits gut besucht und genutzt wird, andererseits aber unbedingt eine Frischekur benötigt.

Daraus entstanden erste Maßnahmen. So soll der Schulgarten der Zürich-Schule unterstützt werden, beispielsweise mit dem Pflanzen von „Nasch“-Sträuchern. Die Bänke müssen erneuert werden, dazu könnte ein künstlerischer Wettbewerb initiiert werden, an dem Kinder und Eltern mitwirken. Wichtig wäre auch, in Hinblick auf den Klimawandel, ein intelligentes Regenwassermanagement. Insbesondere die Kinder wünschen sich am Zaun an der Bürgerstraße einen begrünten Sichtschutz. Grüner solle es auch am Haus der Familie werden, mit einem kleinen Kräutergarten auf der Terrasse und bepflanzten Baumscheiben vor der Tür. Die Schule am Teltowkanal hat auch viele Ideen rund ums Grün.

Fr. Müller stellte erste Ergebnisse des Projektes "Gutes Klima für den Kiez" vor. (Bild: MTS Social Design)

In der vorangegangenen Sitzung hatte der Quartiersrat die Schwerpunktthemen für 2024 diskutiert und eine Prioritätenliste aufgestellt. Die wurde nun noch einmal verfeinert.
Angedacht ist ein Projekt für Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht bzw. verbessert werden soll. Als sehr wichtig wurde die Vermittlung von Medienkompetenz angesehen, um besonders in den Schulen gegen Hass im Web vorzugehen. Großes Augenmerk wurde auch auf Maßnahmen im öffentlichen Raum gelegt, um beispielsweise Sport- und Bewegungsangebote speziell für Mädchen und junge Frauen anzubieten. Da kam wieder der Zustand des Spielplatzes an der Bendastraße zur Sprache. Erste Baumaßnahmen zur Umgestaltung hatten ja schon begonnen. Die Erneuerung des Belages auf dem Fußballfeld verlagert sich aber leider ins nächste Jahr.
Weitere Themen waren die Unterstützung des Kranold-Weder-Netzes, wofür Workshops geplant sind, und Kunst im Kiez, wo mit der Einbeziehung der Nachbarschaft eine stärkere Identifizierung mit dem Quartier erreicht werden soll.

Zum Abschluss gab es noch einen Rundgang durch die Schule mit dem ehemaligen Schulleiter Herrn Jaster. Die Schule besteht aus alten und neuen Gebäuden. So war neben der alten Turnhalle auch ein Klassenraum im Altbau zu sehen, der heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt, weil er viel zu klein sei. Ganz anders dagegen die Klassenräume und die Mensa im Neubau. Im Eingangsbereich hatte man ein kleines Stück der originalen Bemalung freigelegt, eine interessante Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Die Schule hat außerdem große Sportflächen und einen Schulgarten mit Lehmhaus, Teich, Beeten, Bienen, Kräuterspirale und Werktischen, der im Sommer zum grünen Klassenzimmer wird.

Der Quartiersrat trifft sich zu seiner zehnten Sitzung am 5. Juli 2023, 17 bis 19  Uhr, im Gartenhof des Vor-Ort-Büros, Juliusstraße 41a.  Interessierte sind herzlich eingeladen.