Das Projekt „Kulturbrücke Jugenddemokratie“ war das zweite, das aus dem Projektfonds des QM Glasower Straße gefördert wurde. Es startete am 1. Oktober 2022 und läuft zum 31.12.2025 aus. Eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen mit Judith Rohleder, einer der beiden Projektleiterinnen.
„Wenn Kinder und Jugendliche mit unserer Unterstützung ihre Ideen umsetzen konnten, dann freute uns das besonders“, betont sie. „Das Podcast-Projekt ist aus dem Wunsch junger Frauen aus dem Jugendclub heraus entstanden und lief bzw. läuft als Workshop sehr gut. Auch die rege Teilnahme an den Angeboten ‚Community Music’ und ‚Comic zeichnen‘ als Kombination verschiedener Kunstformate hat uns bestätigt, dass daran großes Interesse bestand. Es war auch immer schön zu sehen, wie offen die Teilnehmenden für Neues waren, für Dinge, die sie bis dahin eher als “uncool” empfanden, und sie dann für sie zu einem Erfolgserlebnis wurden.“

Außer den wöchentlichen Angeboten „Community Music“ und „Comic/Zine zeichnen“ sieht Judith Rohleder auch die beiden Ausflüge ins Medienkompetenzzentrum im Februar und in die Mädchen*räume Anfang Juli im Rahmen der „Woche der Kulturellen Bildung“ des Neuköllner Netzwerkes für Kulturelle Bildung (NNKB) als Highlights der letzten Monate. Jugendlichen waren auch bei der Auftaktveranstaltung der Woche mit dabei.
Zur Zielgruppe des Projektes gehörten junge Besucher*innen des Jugendclubs „Underworld“ bis 20 Jahre sowie junge Frauen von 16 bis 20 Jahren. Bei Aktionen auf dem nahe gelegenen Spielplatz Bendastraße kamen vor allem jüngere Kinder bis 12 Jahre.

Um Ressourcen zu bündeln, gab es eine enge Zusammenarbeit mit Outreach, dem Träger des Jugendclubs, mit dem Neuköllner Netzwerk für Kulturelle Bildung, den Musiker*innen Araiké da Silva und Alan Ibrahim und den Künstlerinnen Inés Lamari und Rike Nickel, letztere auch eine der Projektleiterinnen.
Inzwischen befindet sich das Projekt in der Endphase. Was würde sie als „Meilensteine“ bezeichnen? „Sechs große öffentliche, Zielgruppen-übergreifende Veranstaltungen an wechselnden Orten wie den Kulturbunker, den Jugendclub „Underworld“, den Spielplatz Bendastraße und den Platz an der Kita „Kleiner Fratz“, sagt Judith Rohleder, „ebenso wie die wöchentlichen Kunst-Angebote am Mittwoch, die in diesem Jahr im Februar begannen und bis Ende November fortgeführt werden. Auch das Podcastprojekt am Donnerstag zählt dazu.“

Für 2025 hatten sie sich vorgenommen, gezieltere Angebote für festere Gruppe aufzustellen, was zum Teil auch funktionierte. Beim wöchentlichen Podcastprojekt hat sich ein fester Stamm an Teilnehmenden herausgebildet, der alle Inhalte, die Öffentlichkeitsarbeit und anderes mehr selbstständig organisiert. Community Musik und Comic zeichnen wird ebenfalls sehr gut angenommen, auch wenn jedes Mal andere Teilnehmende dabei sind.
Aber es gab auch immer wieder Probleme, zum Beispiel mit der Verbindlichkeit. „Anfangs haben wir Ausflüge zur besseren Planung ein bis zwei Wochen im Voraus angekündigt. Das hat nicht funktioniert, nun sind es ein bis zwei Tage. Zudem kontaktieren wir die Eltern, das klappt besser als mit viel zeitlichem Vorlauf. Wir hätten uns gerne mehr Flexibilität von allen Projektbeteiligten gewünscht, auch bei den Kooperationspartnern.“ Eine weitere Hürde war für Judith Rohleder das zu geringe Angebot an Treffpunkten. „Auf der anderen Seite der Hermannstraße gibt es keine Orte oder Einrichtungen für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren, an die wir anknüpfen können, wo es festes oder auch ein Laufpublikum gibt.“
Im November wird es öffentliches Event zum Projektabschluss geben, mit einem Rückblick auf die Höhepunkte des Projektes.
Der Projektträger „WerkStadt Kulturverein“ e. V. ist ein gemeinnütziger Kunstverein in Neukölln, der durch vielseitige künstlerische Projekte die zeitgenössische Kunst und den Austausch rund um die Künste fördert. Er betreibt Ateliers für Malerei, Fotografie, Multimediakunst, Installation, Schriftstellerei und Holzkunst und bietet eine breite Palette an Veranstaltungen, von Konzerten, Jamsessions und Theateraufführungen über Poetry Slams und Silent Disco bis hin zu Lesungen und Filmabenden. Im Sommer veranstaltet der Verein im Körnerpark das beliebte Freiluftkino.