Großer Andrang herrschte am 23. Juli 2025 vor dem Haus der Familie an der Glasower Straße 54. Endlich waren die Umbauarbeiten beendet und der trubelige Alltag konnte wieder in das Familienzentrum einkehren. Einige Wochen mussten Räumlichkeiten teilweise geschlossen bleiben, denn das Haus der Familie wurde mit Mitteln aus dem Baufonds umgestaltet, im Rahmen des Programms “Sozialer Zusammenhalt”. So mancher, der in den vergangenen Wochen neugierig durch die großen Scheiben geschaut hat, kam heute vorbei, um sich vom Ergebnis zu überzeugen. Und das kann sich sehen lassen. Hell und freundlich sind die Räume geworden, durch die geänderte Anordnung von Wänden, frischen Farben und einen neuen Bodenbelag scheinen sie sogar größer. Baulich verändern konnte sie nicht viel, es ist ja ein Mietobjekt, sagte Architektin Ebru Beyazgül. Aber das fällt nicht auf, denn es hat sich dennoch Einges verändert, zum Beispiel die auffallenden neuen Holz-Einbauten zum Toben und Spielen. Die Umgestaltung wurde zusammen mit der Leitung des Hauses entschieden, sodass die Gestaltung nun optimal die Arbeit im Haus der Familie unterstützt.

Eine junge Mutter saß mit ihrer kleinen Tochter an der großen Rutsche, auf der reger Betrieb herrschte. „Wir waren kurz vor dem Umbau schon mal hier,“ erzählte sie, „die Tochter hat das Haus der Familie entdeckt und so haben wir hereingeschaut. Jetzt bin ich gespannt auf den Bewegungsraum. Alles hier ist viel luftiger und es gibt mehr Platz.“ Dem kann sich auch Tugba Istanbul von den Stadtteilmüttern anschließen. „Eine schöne Atmosphäre, man kann sich viel freier bewegen.“.

Bewegen – das Stichwort für die Kinder. Sie haben sofort die Schrägfläche mit der Rutsche in Beschlag genommen und schnell sammelte sich davor ein großer Haufen Schuhe. Während sich die Kinder juchzend vergnügten, sahen sich die Eltern die neuen Räume an und bedienten sich am üppigen Büfett. Die lange Sitzbank im Familiencafé wurde sogleich eingeweiht und bietet nun mehr Besucherinnen und Besuchern Platz. Die kleine Küche des Cafés wurde ebenfalls modernisiert mit neuen Möbeln und Geräten. Auch im Kreativraum gibt es jetzt mehr Möglichkeiten zum Spielen, Basteln und Gestalten.

Dort kamen dann auch alle zur Eröffnung zusammen. Jugendstadträtin Sarah Nagel war beeindruckt von dem, was geschaffen wurde. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass es gerade in diesem Kiez einen solchen Anlaufpunkt gibt, einen Ort, wo man zusammenkommen kann, wo es Angebote gibt für Familien und Kinder. Deshalb wolle sie auch darum kämpfen, dass bei den gegenwärtigen Beratungen zum Bezirkshaushalt Kinder- und Familienprojekte ausreichend finanziert werden. Dem stimmte auch Derya Çağlar, Mitglied des Abgeordnetenhauses, zu. Diese Einrichtung sei existenziell und müsse dort weitergeführt werden.

Grit Nierich, Geschäftsführerin des Trägers Kleiner Fratz GmbH, erinnerte an die Anfänge des Hauses der Familie. „Es gab anfangs nur die Idee für ein Familienzentrum. Dann kam Nuran Kara und sagte: Ich mache es.“ Und sie hat es möglich gemacht. Es gab in den Jahren Höhen und Tiefen und immer wieder den Kampf um die Fortführung der Finanzierung. Aber sie habe gekämpft wie eine Löwin, denn die Finanzierung der Umgestaltung war an die Weiterführung des Hauses gebunden. Da wurde dann auch Nuran Kara, die das Haus von Anbeginn leitet, emotional. Aber das sei alles nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und dem Bezirksamt Neukölln. Ein besonderer Dank ging an das Team des Quartiersmanagements Glasower Straße, das sich immer für das Haus der Familie eingesetzt und das Bauprojekt ermöglicht hatte. Natürlich nicht zu vergessen die Stadtteilmütter und die vielen Kooperationspartnerinnen und -partner, von denen einige anwesend waren. Und ohne ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die viel Kraft, Zeit und Energie in ihre Arbeit investierten, würde das Haus der Familie gar nicht funktionieren.

An diesem Tag aber wurde erstmal gefeiert und der Stress der letzten Wochen abgeschüttelt. Immer mehr Besucherinnen und Besucher strömten herein, sahen sich um und waren sich einig: Schön ist es geworden!
Wer sich vom breiten Angebot des Hauses der Familie überzeugen möchte, findet hier den Wochenplan.