Neue Ausstellung im Schloss Britz

„Expeditionen in die Tiefe der Erinnerung – Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ heißt die neue Sonderausstellung über einen der bedeutendsten Denker der Moderne, die noch bis 30. Dezember im Schloss Britz zu sehen ist. Walter Benjamin (1892–1940) hat seine biografischen Wurzeln im Berlin der Gründerzeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Seine Familie gehörte in etwa der gleichen gesellschaftlichen Schicht an wie die letzten Privatbesitzer von Schloss Britz, die Familie Wrede. Sie unterhielt neben einem Stadthaus in unmittelbarer Nähe zum Reichstag das Britzer Herrenhaus als Sommersitz.
Das 1880 umgebaute Schloss Britz mit seiner kunstgewerblichen Ausstattung um 1880/1900 entspricht im Allgemeinen dem von Benjamin in seiner Textsammlung „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ beschriebenen Lebensumfeld seiner Eltern und Großeltern. In den musealen Räumen zur „Repräsentativen Wohnkultur der Gründerzeit“ werden als Teil der Sonderausstellung Texte von Walter Benjamins „Berliner Kindheit“ inszeniert. Die historistische Ausstattung passt gut zur eigenen Sammlung und Leihgaben mit dreizehn ausgewählten Kapiteln der „Berliner Kindheit“, die über einen Audioguide erlebbar werden.

So wie Benjamin in seiner „Berliner Kindheit“ auf eine vergangene Epoche zurückblickte, nähern sich in den Ausstellungsräumen sieben zeitgenössische künstlerische Positionen der Architektur, der Person Walter Benjamins und seinem Werk. Neben den Kunstwerken sind Texte, handschriftliche Aufzeichnungen und Manuskripte aus dem Walter Benjamin Archiv Berlin der Akademie der Künste. Dabei stehen Benjamin, die Zeit seiner Kindheit und seine eigene Form der Rückschau im Zentrum und bilden den Ausgangspunkt für einen intensiven Dialog mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern: Birgit Auf der Lauer & Caspar Pauli, Matthias Beckmann, Eddie Bonesire, Anne Brannys, Barbara Duisberg, Katharina Kamph & Sabrina Schieke, Nihad Nino Pušija.

Schloss Britz
Alt-Britz 73
12359 Berlin

Geöffnet: Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt zur Sonderausstellung:
Kombiticket, 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, bis 12 Jahre frei

Barrierefreiheit
Das historische Herrenhaus ist nur eingeschränkt barrierefrei. Ein Zugang zur Sonder- und Dauerausstellung ist parkseitig über die Terrasse möglich. Eine barrierefreie Toilette gibt es nicht. Rollstuhlfahrende melden sich bitte vorab unter Tel.: 030-60979230. PKW-Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Menschen stehen auf dem Gutshof in begrenzter Anzahl zur Verfügung.
Am Empfang des Schlosses liegen Informationsmaterialien in Braille-Schrift bereit. Wer an einer speziellen Führung für blinde oder seheingeschränkte Menschen im “Schloss” oder eine Vermittlung in leichter Sprache wünscht, meldet sich bitte unter info@schlossbritz.de oder Tel.: 030-60979230. Bitte einen Vorlauf von 10 Tagen einplanen.

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