Neukölln macht Gewalt gegen Frauen sichtbar

Zum Internationalen Frauentag am 8. März machte das Bezirksamt Neukölln Gewalt gegen Frauen sichtbar, indem erste Sitzbänke im öffentlichen Raum umlackiert werden. Bezirksbürgermeister Martin Hikel hat gemeinsam mit der bezirklichen Gleichstellungsbeauftragten sowie engagierten Frauen eine Parkbank am Karl-Marx-Platz neu gestrichen, auf denen nun der Schriftzug „StoP: Hier ist kein Platz für Gewalt an Mädchen* und Frauen*“ zu lesen ist. „StoP“ nimmt Bezug auf das neue Pilotprojekt „Stadtteile ohne Partnergewalt“ in Neukölln, bei dem das sozial-räumliche Umfeld von Opfern und Tätern systematisch eingebunden wird. Dabei ist die Sitzbank auf dem Karl-Marx-Platz die erste in Berlin, die im Rahmen des Projektes im öffentlichen Raum neu gestrichen wurde. Menschen im Kiez sollen zu Zivilcourage ermuntert werden. Gleichzeitig soll die Aktion betroffene Frauen niedrigschwellig erreichen und ermutigen, Hilfe aufzusuchen.

Bezirksbürgermeister Martin Hikel: „Jede Stunde erleben 13 Frauen Gewalt durch ihren Partner, alle drei Tage stirbt eine Frau in Deutschland gewaltsam durch ihren Partner oder Ex-Partner. Gewaltvorfälle gegen Frauen sind keine Einzelfälle, sondern sie sind tägliche Realität in unseren Kiezen, in unseren Straßen, in unseren Wohnhäusern. Gerade weil diese Gewalt oft hinter verschlossenen Türen stattfindet, will ich sie sichtbar machen im öffentlichen Raum – und den Tätern ein klares Stopp-Signal schicken.“

Das Modellprojekt „Stadtteile ohne Partnergewalt“ wird durch den Senat in drei Berliner Bezirken realisiert. Das Neuköllner Nachbarschaftsheim setzt das Projekt in Neukölln um. 

Der Anstrich und das Aufsprühen des Schriftzuges einer Bank kann auch gespendet werden. Bei Interesse bitte per E-Mail beim Projekt „Stadtteile ohne Partnergewalt“ melden.

Foto: Regina Friedrich

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