Am 8. November 2023 kam der neue Quartiersrat des QM Glasower Straße zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Es ist die zweite Amtsperiode seit der Einrichtung des Quartiersmanagements in diesem Gebiet in 2021. Das Gremium des Quartiersrates wird alle zwei Jahre neu gebildet. Interessierte Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich in den vergangenen Wochen informieren und bei einer „Schnuppersitzung“ mit der Arbeitsweise des Quartiersrats vertraut machen, um anschließend mit dem Ausfüllen des “Mitmachbogens” beizutreten. 22 Mitglieder konnten für den Quartiersrat Glasower Straße gewonnen werden. Zwölf Anwohnende und zehn Einrichtungen aus dem Quartier sind vertreten.
Hier stellen sich die Mitglieder aus der Gruppe der Anwohnenden vor:
Benedikt Ewald
Ich komme aus Köln und habe mit meiner Familie in Neukölln eine zweite Heimat gefunden. Seit 2014 im Bezirk bin ich anhaltend fasziniert von seiner Entwicklung und Vielfalt. Persönlich genieße ich vor allem das viele Grün in der Nachbarschaft sowie die kulinarische Vielfalt und freue mich schon auf das Austesten der Spielplätze und anderer Angebote für Kinder.
Bisher kenne ich Berlin und seine Verwaltung vor allem aus individueller, wirtschaftlicher und Unternehmergeist-Perspektive. Mit einem Kind kommt jetzt die Familienperspektive dazu. Ich möchte mich für meinen Kiez mit einer starken Gemeinschaft und Nachbarschaft in Vielfalt, in dem Menschen sowohl mit als auch ohne Kinder gut und gerne zusammen leben können und wollen, engagieren. Als begeisterter Sportler und Outdoor-Freund würde ich gerne die Angebote im Kiez diesbezüglich stärker entwickeln.
Bernd Eglinski
Ich arbeite bei der Diakonie als Servicekraft und bin als ehrenamtlicher Richter beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg tätig. Ich wünsche mir eine Zukunft für unseren Kiez, denn er ist ein Ort, an dem die Menschen leben, arbeiten und sich wohlfühlen.
Bernd Szczepanski
Seit 1994 wohne ich in der Bendastraße. Bereits Mitte der 90er Jahre habe ich in der Betroffenenvertretung des Sanierungsgebiets Wederstraße mitgearbeitet. Ich war lange Zeit in der Neuköllner Kommunalpolitik tätig (Bezirksstadtrat und Mitglied der BVV). Dort habe ich mich vor allem für nachhaltige, umweltgerechte Verkehrspolitik und soziale Gerechtigkeit eingesetzt und möchte auch im Ruhestand diese Ziele weiterhin verfolgen. Ich wünsche mir einen – interkulturellen – Treffpunkt für ältere und alte Menschen.
Bertil Wewer
Ich bin Jahrgang 1959 und Diplom-Betriebswirt (FH) und arbeite als Assistent der Geschäftsleitung in einem Neuköllner Lebensmittelunternehmen. Als ich 1993 in den Kiez zog, entstand gerade das Sanierungsgebiet Wederstraße. Das Beteiligungsremium dafür, bestehend aus Mieterinnen und Mietern, Gewerbetreibenden und Hauseigentümern, war die „Betroffenenvertretung“. Dort war ich Kassenwart und später Sprecher. 2009 entstand der Verein proNeubritz, den ich mit gegründet habe und dessen Vorsitzender ich seither bin. Im QM-Gebiet war ich anfangs in der Aktionsfondsjury und seit der Bildung des Quartiersrates dessen Mitglied.
Im Quartiersrat möchte ich mich weiter für weniger (Sperr-)Müll und Hundekot auf unseren Straßen einsetzen. Die (Freizeit-)Angebote für Kinder- und Jugendliche sollen besser werden, um sie vor dem Einfluss von (Jugend-)Gangs zu schützen. Der Drogenhandel im Carl-Weder-Park muss bekämpft werden. Dem Kulturbunker in der Rungiusstraße gehört Leben eingehaucht, damit er zum Treffpunkt aller Menschen im Kiez wird. Auch die Verkehrsberuhigung liegt mir am Herzen.
Christoph Schwantuschke
Ich lebe seit 16 Jahren in Nord-Neukölln, davon acht Jahre im Kiez, und habe einen Sohn, der hier zur Schule geht. Beruflich arbeite ich als freier Motion Designer.
Um die Verkehrswende sozial gerecht voran zu bringen, bin ich im Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln und im Kranold-Kiezblock aktiv und dadurch sehr gut vernetzt. Auch im Quartiersmanagment werde ich mich für einen verkehrsberuhigten Kiez einsetzten, der besonders für jüngere und ältere Menschen eine hohe Aufenthaltsqualität und sichere Wege bietet. Mit dem Carl-Weder-Park und dem Kranoldplatz gibt es tolle Orte zum Treffen, die noch lebenswerter, kinderfreundlicher und grüner gestaltet werden können.
Cornelius Piasetzki
Ich wohne seit eineinhalb Jahren im Kiez und freue mich darauf, Menschen aus der Gegend kennenzulernen und kleine und große Verbesserungen anzustoßen. Für die Nachbarschaft wünsche ich mir ein verstärktes Miteinander von Menschen aus unterschiedlichen Generationen, sozialen und kulturellen Herkünften. Ein besonderes Anliegen sind mir praktische Aktionen wie Kiezfeste oder Müll sammeln, um kleine Zeichen für positive Veränderungen zu setzen.
Jochen O. Ley
Seit 14 Jahren im Kiez in der gleichen Wohnung, noch länger umtriebig im Öffentlichen Dienst, begeisterter Nutzer des Carl-Weder-Parks, seit 2021 im Quartiersrat und mit Freude weiter dabei.
Ich wünsche mir vor allem mehr Grün bzw. einen besseren Umgang mit dem wenigen Grün, das wir hier im Kiez haben, damit wir es zum Austausch, zum Kennenlernen, zu Sport und Spiel und zur Erholung nutzen können. Darüber hinaus viele tolle Veranstaltungen zu gesunder Ernährung und Nachhaltigkeit.
Dr. Katrin Stoye
Ich arbeite im öffentlichen Dienst des Landes Berlin. Seit 2006 lebe ich in unserem Kiez und habe die Entwicklung direkt miterlebt. Ich freue mich, dass uns Nachbar*innen die Möglichkeit eröffnet wird, an der Verbesserung der Wohnqualität im QM-Gebiet Glasower Straße aktiv mitzuwirken.
Ich wünsche mir für meinen Kiez erheblich mehr Wohnqualität: konsequente Vermeidung von Müll und Dreck auf Straßen und Gehwegen; angenehme Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten, Spielgelegenheiten für Kinder, Restaurants, Cafés, Kultur etc.; wesentliche Verbesserung der Verkehrssituation: Stopp für Autoraser, mehr Fahrradstellplätze und ein Ende der Behinderungen von Fußgänger*innen und Autofahrer*innen beim Getränkemarkt in der Glasower Straße.
Leonie Piasetzki
Ich lebe sehr gerne hier im Kiez und freue mich auf die Chance, im Quartiersrat mitzuwirken und gemeinsam mit anderen positive Entwicklungen für unsere Nachbarschaft voranzubringen. Ich wünsche mir Orte des gemeinschaftlichen Lebens in einer Atmosphäre, die es leicht macht, sich zu begegnen. Ich freue mich also über alle Parks, Spielplätze, Cafés, Familien- und Sportzentren sowie Räume, die von uns hier Wohnenden neu geschaffen werden.
Matthew O’Conner Lomas
Ich bin Vater zweier Kinder und arbeite im Glasower Kiez bei einer kleinen Software-Firma. Aufgewachsen bin ich in Großbritannien und zog 2011 nach Deutschland. Ich fahre gerne Rad, lese viel und wohne gerne in diesem Kiez. Ich wünsche mir, dass unsere Nachbarschaft eine bessere Infrastruktur für Radfahrende erhält, und mehr grüne Erholungsorte, außerdem saubere Straßen und mehr Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche. Engagieren möchte ich mich bei Klima-Themen, insbesondere bei der Bepflanzung von Baumscheiben.
Susannah Sundman
Ich bin Susannah, wohne seit 2020 im QM-Gebiet, davor mehrere Jahre in der unmittelbaren Nachbarschaft. In New York geboren, bin ich in der Schweiz aufgewachsen. Heute bin ich verheiratet und Mutter zweier Kleinkinder.
Ich wünsche mir eine verbesserte Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr, also eine Depriorisierung von Autos. Dazu eine stärkere Vernetzung im Kiez und die breitere Bekanntmachung der bestehenden, vielfältigen Angebote im Gebiet.
Valerie Tilker-Kwan
In meinem ersten Jahr in Berlin 2011 wohnte ich etwas östlich vom Kiez. Ich freue mich sehr, wieder in Neukölln zu sein und habe bereits viele nette Nachbarinnen und Nachbarn kennengelernt. Im Quartiersrat möchte ich mich noch mehr in der Nachbarschaft vernetzen, mit einzelnen Personen, aber auch Vereinen oder Unternehmen, damit wir gemeinsam den Kiez sauberer, grüner und widerstandsfähiger machen können.
Ich wünsche mir einen Kiez mit Gemeinschaftsgefühl, damit beispielsweise nach Aufräumaktionen weniger Müll herumliegt. Ich wünsche mir Spielstraßen, Blumen auf den Bürgersteigen und mehr Cafés mit Außenbereichen.
Hier stellen sich die Mitglieder aus der Gruppe der Partnerinnen und Partner der Quartiersentwicklung vor:
Avni Avnioğlu, Jugendclub Underworld (Outreach gGmbH)
Ich bin Avni und leite den Jugendclub Underworld. Ich wünsche mir und meiner Nachbarschaft noch mehr Möglichkeiten der Umweltbildung sowie mehr Sauberkeit im Kiez.
Daniela Dachrodt, JACK – Bildungsstätte für geflüchtete und schutzbedürftige Frauen (Pallotti-Mobil e.V.)
Ich bin Leiterin der Einrichtung für geflüchtete und schutzbedürftige Frauen. In Kooperation mit der VHS Neukölln bieten wir Migrantinnen, denen der Zugang zu Bildung verwehrt ist, kostenlose Deutsch- und Alphabetisierungskurse an. Um ihnen einen geschützten Raum zu bieten, unterstützt JACK die Frauen zusätzlich mit begleitender Kinderbetreuung, Deutsch-Nachhilfe, Angeboten zur Vernetzung und Hinführung zu Fachberatungsstellen.
Ich wünsche mir einen Kiez, der von verschiedenen Aktiven gemeinsam gestaltet wird, also mit Anwohnenden, Gewerbe, Einrichtungen und anderen, die sich vernetzen und gemeinsam Veranstaltungen und Aktionen durchführen, wie zum Beispiel den öffentlichen Raum zu begrünen. Wichtig sind mir soziale Integration und Förderung der Gruppen mit besonderem Bedarf an Teilhabe, wie Kinder und Jugendliche oder Geflüchtete oder Ältere.
Eva Wild, Jugendberatungshaus Neubritz (Neuköllner Netzwerk Berufshilfe e. V.)
Unser Verein ist ein freier Träger der Jugendberufshilfe und unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene beim Übergang von der Schule zum Beruf.
Ich wünsche mir öffentliche Aufenthaltsorte für Jugendliche und junge Erwachsene sowie öffentliche Orte der Begegnung mit allen Aktiven im Glasower Kiez. Zudem braucht es mehr Orte und Möglichkeiten zur Selbstbeteiligung und Umsetzung von Projekten.
Frederik Bombosch, Philipp-Melanchthon Kirche (Evangelische Kirchengemeinde Fürbitt-Melanchthon)
Ich gehöre dem Gemeindekirchenrat der Kirchengemeinde Fürbitt-Melanchthon an. Unsere Gemeinde wirkt mit zahlreichen Initiativen in den Kiez hinein – unter anderem mit ihrer Kältehilfe, mit der Jugendarbeit in Kooperation mit dem CVJM und zusammen mit anderen Kirchengemeinden im Rahmen der Kiezökumene. Da ist es selbstverständlich, dass wir auch das Quartiersmanagement unterstützen.
Der Kranoldkiez muss ein Ort des toleranten Miteinanders werden und bleiben. Alle seine Bewohnerinnen und Bewohner sollten gleiche Chancen erhalten, ihre Potenziale zu entfalten. Wenn die eine oder andere Ecke darüber hinaus ein bisschen hübscher wird, schadet das bestimmt nicht.
Ikhlas Iraqi, Furkan Zentrum (Furkan e. V.)
Ich bin 45 Jahre alt, wohne seit ca. 30 Jahren in Neukölln und arbeite als Kitaleiterin in Berlin-Tempelhof. Wir von Furkan e. V. bieten seit 2014 allen Interessierten die Möglichkeit, sich sowohl religiös als auch kulturell weiterzubilden. Dabei steht der Mensch im Vordergrund, unabhängig von der Herkunft, dem Geschlecht oder der Religion.
Ich wünsche mir eine Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener Institutionen im Kiez, Begegnungsräume für die Nachbarschaft zu schaffen und die Spielplätze besser auszustatten.
Jürgen Jaster, Zürich-Schule
Ich bin der ehemalige Schulleiter der Zürich-Schule, die ich im Quartiersrat vertrete. Als ein alter Britzer bin ich mit diesem Stadtteil verwachsen. Meine Wünsche sind bessere Angebote für Kinder – sportlich, künstlerisch und sozial – im Kiez. Und Möglichkeiten, die Kinder beim Lernen zu unterstützen.
Mailin Lumme, MischMit (Nachbarschaftsheim Neukölln e.V.)
Seit 11 Jahren arbeite ich in diesem Kiez und speziell mit geflüchteten Menschen. Beides fließt eng zusammen, seitdem die Unterkunft an der Karl-Marx-Straße bezogen wurde. Dort gehe ich ein und aus und versuche, den dort lebenden Menschen Brücken in die Nachbarschaft zu bauen. Mir ist wichtig, dass die Angebote für alle Menschen im Kiez sichtbar und nutzbar sind. Durch meine Arbeit mit den Menschen in der Unterkunft betrachte ich die Lage vor allem aus ihren Augen. Oft wissen sie gar nichts über diesen direkt angrenzenden Kiez und seine Angebote. Da wäre es schön, noch einige Brücken zu bauen.
Nancy Pokall, Schule am Teltowkanal
Ich bin seit August 2022 Schulleiterin der Schule am Teltowkanal. Ich wünsche mir eine aktive Verknüpfung zwischen Schule und der Nachbarschaft. Gemeinsame Projekte würde ich gerne unterstützen.
Nikolaus Fink, diemarktplaner
Ich betreibe mit meinem Team seit 2016 den Wochenmarkt „Die dicke Linda“ auf dem Kranoldplatz – mitten im QM-Gebiet. Ich habe eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Landwirt und ein Studium als Landschaftsplaner 2001 erfolgreich abgeschlossen. Seit 2002 betreibe ich in Berlin Wochen- und Kunsthandwerkermärkte.
Neukölln ist oft dreckig, laut und ungemütlich. Das versuchen wir als Marktakteure im Kiez zu ändern – jeden Markttag mit unserem eigenen Tun aufs Neue und darüber hinaus im wachsenden Zusammenspiel mit Anwohnenden und engagierten Geschäftsleuten.
Nuran Kara, Haus der Familie (Kleiner Fratz GmbH)
Ich bin Mitarbeiterin beim Träger „Kleiner Fratz“ und leite verschiedene Projekte im Gebiet, darunter das „Haus der Familie“ in der Glasower Straße 54. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Bewohnerinnen und Bewohner nicht verdrängt werden.
Das Team gratuliert allen Quartiersrätinnen und Quartiersräten und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit.
Fotos und Design: MTS Social Design